Auch schon die 35. Auflage: die Fischerntewoche in Dinkelsbühl, die jedes Jahr vom letzten Wochenende im Oktober bis zum ersten Wochenende im November dauert. Heuer aber an anderer Stelle. Die Schauaquarien mussten von ihrem bisherigen Platz in und an der „Schranne“ in der Mitte Dinkelsbühls zum „Altrathausplatz“ umziehen. Grund ist eine große Baustelle neben der Schranne. Diese hätte das Bild der alljährlich im Freien aufgebauten Aquarien sehr gestört und nimmt auch den Platz weg, auf dem bisher die heimischen Fischverkäufer ihre Buden aufgebaut hatten. So ein Umzug ist in Dinkelsbühl kein Problem. Die Innenstadt, die sich gerne „die schönste Altstadt Deutschlands“ (Fokus) nennen lässt, hat genug wunderschöne Ecken und Plätze, auf denen man zur traditionellen Fischerntewoche einladen kann. So sperrte die Stadt am 29.Oktober kurzfristig die Haupteinfallstraße in die Altstadt, um die Fischerntewoche stimmungsvoll eröffnen zu können.
Zunächst aber wurde der „Rothenburger Weiher“ vor den Toren der Stadt von Teichwirt Ralf Scheuermann abgefischt. Dazu erhielten die schaulustigen Gäste fachkundige Erläuterungen vom stellvertretenden Vorsitzenden der Teichgenossenschaft Landkreis Ansbach und Obmann der Weihergemeinschaft Dinkelsbühl Christian Baur. Danach ging es zum Altrathausplatz, wo eine Blaskapelle Aufstellung genommen hatte. Viele Familien mit ihren Kindern hörten den Musikstücken zu oder schauten in die großen „Landschaftsaquarien“, die neben der Straße aufgebaut waren. Weitere schön dekorierte Aquarien hatte der Fischereiverein Dinkelsbühl im Hof des alten Rathauses, in dem sich auch das Heimatmuseum befindet, aufgebaut. Darin waren viele lebende Fische der heimischen Fließgewässer mit verständlichen Beschreibungen ausgestellt.
Rothenburger Weiher, auch noch nach dem Abfischen eine Augenweide
Der offizielle Teil begann mit dem Grußwort der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Dinkelsbühl, Frau Nora Engelhard. Darin bedankte sie sich bei allen Mitwirkenden, die zu dieser Festwoche beigetragen hatten. So bei der Weihergemeinschaft Dinkelsbühl, dem Fischereiverein und den regionalen Fischereibetrieben, die vor Ort frisch geschlachtete Fische oder zum Sofortverzehr Karpfen-Burger und Fischsemmeln mit, geräucherter Lachsforelle anboten. Natürlich bedankte sie sich auch beim städtischen Bauhof, der die Großaquarien aufgebaut und mit attraktiver Bepflanzung versehen hatte. Landrat Dr. Jürgen Ludwig, 1. Vorsitzender der TG im Landkreis Ansbach, verriet in seinem Grußwort noch ein Detail, das zusätzliche Bewunderung für die Becken und deren Umfeld einforderte: im Jahr 2021 war der städtische Bauhof komplett abgebrannt und auch die darin befindlichen Teile für die Schauaquarien. So mussten die Mitarbeiter des Bauhofs für die Ausstellung 2022 alle Teile neu anfertigen.
Ein „Hesselberger Stör“ dreht seine Runden im Schauaquarium
Der Landrat, selbst in Dinkelsbühl wohnhaft, freute sich über die gute Karpfenernte aus den rund 200 Teichen im Stadtgebiet und im unmittelbaren Umfeld von Dinkelsbühl. Er und sein Stellvertreter bei der Teichgenossenschaft, Christian Baur, bedauerten allerdings, dass nur wenige aktive Teichgenossenschaftsmitglieder an der Eröffnung teilnahmen. Uber den Grund war man sich schnell einig: wunderschönes, sonniges Herbstwetter, das sich optimal zum Abfischen der eigenen Teiche eignete.
In der Freiluftbühne des ansässigen Landestheaters, gleich um die Ecke, gab es in sehr romantischem Ambiente noch Häppchen vom Räucherkarpfen und gebackene Filetstücke vom Karpfen, vor Ort zubereitet vom Teichgut Freundstal.
Vor dem Schaubecken (v.l.): Landrat Dr. Ludwig; Bezirksrätin Ingrid Malecha; Christian Baur, Weihergemeinschaft Dinkelsbühl; Anja Schulze Bierbach, Sachgebiet Naturschutz der Reg. Mittelfranken; Nora Engelhard, stv. Bürgermeisterin der Stadt Dinkelsbühl und Susanne Gossler, TeGeLAn